"Wi snackt Platt" hieß es am Montagmorgen gleich beim Hineintreten in die BBS Papenburg. Noch nicht ganz wach und schon eine "Fremdsprache" zu verarbeiten - das kann ja ein toller Tag werden, dachte ich, aber es warteten auch heute wieder Auszubildende aus dem Friseurhandwerk auf uns, die mal wieder super mitgemacht haben und ein großes Interesse an Besser abschneiden zeigten. Ein echtes Aha-Erlebnis hatten die Auszubildenden dann beim Tarifvertragsspiel. Fassungslose Gesichter und ein "So läuft das echt ab?" waren die Reaktionen auf die nachgespielten Tarifverhandlungen, die veranschaulicht haben, wie Arbeitgeber in den Verhandlungen agieren, wenn ihre Beschäftigten und Azubis nicht oder nur sehr gering in einer Gewerkschaft organisiert sind. Deshalb waren viele Azubis von der BSS in Papenburg ebenfalls der Meinung, dass sich schnell etwas ändern muss, um endlich auf Augenhöhe mit den Innungen verhandeln zu können. Weiter so!Am Nachmittag ging es dann weiter nach Brake an der Unterweser, wo wir am Dienstag von den Friseur-Azubis aus allen drei Ausbildungsjahren erwartet wurden. Zu unserem positiven Erstaunen war Besser abschneiden hier in Brake für ein paar Azubis schon ein Begriff und wir konnten an dem bereits vorhandenen Wissen zu Tarifverträgen und Gewerkschaften anknüpfen. Azubis der Schule berichteten uns während des Besuches u.a. von ihrer unbezahlten (größtenteils) schulischen Ausbildung im ersten Ausbildungsjahr inklusive unbezahlter Praxiseinsätze. Das finden die Azubis und wir unmöglich, denn die Arbeitgeber nutzen diese Methode, um die aus ihrer Sicht "unrentable" Zeit des ersten Ausbildungsjahres ohne Vergütung für die Azubis zu überbrücken. Ein Unding, auch deshalb ist es höchste Zeit für bessere Ausbildungsbedingungen mit Besser abschneiden im Friseurhandwerk.
