
Diese Frage war auch heute wieder Dreh und Angelpunkt bei unseren Berufsschulbesuchen im brandenburgischen Fürstenwalde am riesigen OSZ Palmnicken und beim zweiten Besuch des Berufsbildungszentrums Schleswig in Schleswig-Holstein. Zu Beginn des Unterrichtes zeigten sich die Friseur-Azubis aus Brandenburg mehr oder weniger zufrieden mit ihrer Ausbildung im Friseurhandwerk, trotz eines Ausbildungsgehaltes zwischen 200 und 300€ im Monat, unbezahlten Überstunden, Urlaub auf gesetzlichem Mindeststandard und anderen unangenehmen Ausbildungsbedingungen. Beim Aufzählen ihrer eigenen Ausbildungsbedingungen und beim Vergleichen ihrer Ausbildungsvergütung mit den Vergütungen aller anderen Ausbildungsberufen erkannten die Friseurinnen am OSZ Palmnicken, dass sich an ihrem harten und viel zu wenig geschätzten Beruf etwas ändern muss. "Es fehlt die Wertschätzung der Gesellschaft", beklagte sich eine junge Auszubildende. Die künftigen Friseurinnen verstanden schnell, dass nicht nur sie als Arbeitnehmerinnen, sondern eigentlich auch ihre Arbeitgeber ein Interesse an Tarifverträgen haben sollten, die für alle Friseur-Azubis in Deutschland gelten, denn nur so wird der Wettbewerb unter den Salons nicht mehr auf dem Rücken der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Branche ausgetragen. Ein gutes Handwerk sollte seinen Preis haben! Wertschätzung und Anerkennung des Traumberufes Friseur erhält man nicht zuletzt auch über eine ordentliche Ausbildungsvergütung und gute Löhne. Deshalb entschlossen sich an beiden Schulen die Hälfte der Azubis für die Kampagne Besser abschneiden und somit für eine ver.di Mitgliedschaft, denn nur gemeinsam können wir mehr Anerkennung durch bessere Ausbildungsbedingungen im Friseurhandwerk erreichen.
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Auszubildende an der Berufsschule in Schleswig |