Für erfolgreiche Tarifverhandlungen und gute Tarifverträge braucht es zum Einen viele Gewerkschaftsmitglieder, die ihren Mund aufmachen und mitdiskutieren und zum Anderen Gewerkschaftsmitglieder, die sich für ihre Forderungen stark machen und Aktionen unterstützen. Beide Dinge gab es bisher im Friseurhandwerk nicht! Das ist der einzige, wenn auch kleine Unterschied zu anderen Branchen oder Betrieben. Doch dieser kleine Unterschied hat große Wirkung: In den meisten Branchen liegen Löhne über Mindestlohnniveau, 30 Tage Urlaub und Weihnachtsgeld ist bei vielen Arbeitnehmern normal. Es liegt also nicht an den geringen Schulabschlüssen, wie eine Auszubildende dachte, auch nicht am Trinkgeld oder der Schwarzarbeit, auch nicht an der nicht vorhandenen Großzügigkeit anderer Arbeitgeber in anderen Branchen und auch nicht am Handwerk. Der einzige Grund: Es gab bisher zu wenig (aktive) Gewerkschaftsmitglieder.
Und da sich vom Jammern und vom Meckern nichts ändern wird, war auch für die Auszubildenden des Friseurhandwerks in Offenbach und in Bensheim eine Sache glasklar: Die Kampagne Besser abschneiden ist eine einmalige Chance Arbeits- und Ausbildungsbedingungen im Friseurhandwerk zu verbessern, denn nicht so oft hat man die Möglichkeit mit über 10.000 jungen Friseurinnen und Friseuren in Deutschland gleichzeitig etwas auf die Beine zu stellen. Seid dabei, werdet ver.di Mitglied, kommt zu den Treffen vor Ort und lasst uns den ersten Stein ins Rollen bringen!